nahe an der Natur, nahe bei sich selbst
Zu Weihnachten an Mückenschritt, zu Neujahr a Hahnentritt, zu Heilig Drei Könige a Hirschensprung und zu Maria Lichtmess a ganze Stund…
Dieser bekannte Spruch kündigt die Rückkehr des Tageslichtes an! Nach der langen dunklen Winterzeit kommt das Licht zurück und der Tag erscheint merklich länger.
Das Kalenderjahr beginnt am 01. Jänner, das Kirchenjahr am 01. Adventsonntag und am 02. Februar, zu Lichtmess (früher Maria Reinigung)beginnt das Bauernjahr.
Zu Lichtmess wird traditionell der Christbaum, die Krippe und der Weihnachtsschmuck verräumt.
Die Weihnachtsfeierlichkeiten sind zu Ende, es beginnt die Zeit der Reinigung und des Platzmachens für Neues.
Das Wort Februar leitet sich vom Lateinischen februare (reinigen) ab.
Früher nahmen die Bauern zu Maria Lichtmess die Arbeit wieder auf.
Seit Weihnachten stand ein Großteil der Arbeit still. Es wurde nur das Notwendigste erledigt.
Räucherkräuter für einen Neubeginn
Hier stelle ich ein paar Kräuter vor, die sich für die Lichtmess-Räucherung eignen.
Beifuss hat eine lange Tradition als Schutz-, Heil- und Reinigungpflanze.
Symbolisch gesehen fördert der Beifuß das Loslassen und unterstützt Veränderungen. Nebenbei duftet sein Rauch sehr angenehm, Zum Räuchern eignen sich getrocknete Blätter und Blütenknospen vor der Blüte.
Rosmarie hilft beim Loslassen.
Die Fichte klärt den Geist, fördert die Konzentration und hat hat darüber hinaus reinigende und schützende Eigenschaften. Zum Räuchern eignen sich Nadeln, Hölzer und ganz besonders das aromatische Fichtenharz.
Lavendel Die verräuchertenBlüten und Blätter des Lavendels haben eine reinigende Wirkung und schaffen Klarheit.
Minze klärt die Gedanken. Man verwendert Stängel und Blätter und Blüten.
Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee
Liachtmess triab, isch dem Bauern liab!
Ist es Lichtmess klar und hell, kommt eiin zweiter Winter schnell.
Liachtmess hell und klor,
wird’s a gutes Roggenjahr
Das große Fest der Göttin Ostara findet jetzt im Frühling statt, jetzt erwacht die Welt aus ihrem Winterschlaf.Lang ersehnen wir heuer diesen Tag! Ich möchte säen, den Boden bearbeiten, schauen wie es wächst und gedeiht. Aber noch muss ich Geduld haben. Der Boden ist noch nicht soweit. Im Haus stehen aber schon überall Obstkisten mit Samen, die zu kleinen Pflänzchen wachsen sollen! Vom Kohl, Salat, bis zu den Blumen, die für einen Garten so wichtig sind.
Heuer habe ich besonders viele einjährige Blumen ausgesät. Sie machen den Garten bunt. Lebensfreude für die Seele.
Frühling ist, wenn die Seele wieder bunt denkt.
Mitte Juni ist es so weit: Tag und Nacht sind gleich lang.
Vogelgezwitscher weckt uns in der Früh und Abends scheint der Tag nicht zu enden.
Viele Bräuche und Rituale gibt es zu entdecken!
Voller Magie scheint diese besondere Zeit unseren Ahnen den Weg bereit zu haben!
Die meisten Sonnwendkräuter waren Gewitterabwehrpflanzen.
Immer schon hatte man Angst und Respekt von so mancher Naturgewalt.
Allen voran wurde das Echte Johanneskraut als Zauberpflanze verehrt.
Beifuß, Arnika, Raute, Königskerze, Quendel,Holunder machen den Sonnwendstrauß voll.7 Kräuter an der Zahl sollte es sein, oder 9 oder gar ein Vielfaches davon?
Dieser Sonnwendstrauß diente als Apotheke für Mensch und Tier.
Aber auch als Räucherwerk für die Gewitter im Sommer und die Rauhnächte in der Weihnachtszeit.
Aberglaub, Zauberwerk und natürlich der christliche (und heidnische) Glaube gaben den Menschen Halt und Orientierung.